Dipl.-Ing. (FH) Mag. (FH) Sigrid Gruber

Absolventin, Asset Management

Mein Tipp an die Studierenden von heute ist, soviel wie möglich von den Inhalten der Lehrveranstaltungen mitzunehmen, Kontakte zu pflegen und einfach offen für Neues zu sein.
  • Sie haben Immobilienwirtschaft und Facility Management an der FH Kufstein Tirol studiert - was war für Sie damals ausschlaggebend, um dieses Studium zu wählen?

Ich habe bereits 2000 begonnen Facility Management Vollzeit an der FH Kufstein Tirol zu studieren. Ursprünglich habe ich mich für Internationale Wirtschaft & Management angemeldet und bin an der Aufnahmeprüfung gescheitert. Dort habe ich zum ersten Mal die Worte „Facility Management“ gehört und mir überhaupt nichts unter diesem Begriff, geschweige von diesem Beruf, vorstellen können. Allerdings haben mir die Lehrfächer besser zugesagt. Nach dem technischen Abschluss war ich noch immer nicht ganz angekommen bei meiner Berufsvorstellung und wollte dann noch etwas Wirtschaftlicheres dazulernen. Darum habe ich noch zusätzlich berufsbegleitend den Studiengang Immobilienwirtschaft und Facility Management abgeschlossen. Heute bin ich sehr froh über diesen Schritt, da dies auch die Konzession für den Immobilientreuhänder in Österreich vereinfacht hat.

  • Wissen Sie noch wie Ihre damalige Berufsvorstellung ausgesehen hat? Weicht diese stark von ihrem heutigen Beruf ab?

Natürlich wusste ich, sobald ich mit dem FM-Studiengang begonnen hatte, dass ich beruflich im Real Estate landen werde. Eine gewisse Liebe zu Gebäuden, Leuten und Prozessen war vorhanden, aber eine konkrete Berufsvorstellung hatte ich eigentlich nicht. Letztendlich bin ich genau bei dem Beruf gelandet, den ich mir als Jugendliche erträumt hatte. Allerdings war der Weg dorthin in den letzten 15 Jahren nicht planbar und auch nicht vorstellbar.

  • Seit Ihrem Abschluss haben Sie einen tollen beruflichen Karriereweg eingeschlagen – wie kam es dazu und würden Sie uns diesen ein wenig näher beschreiben?

Meine Karriere hat sich eigentlich ausschließlich über persönliche Angebote entwickelt. Networking hat mich letztendlich zu meinem Traumberuf geführt. Ich habe in einer Hausverwaltung in Kufstein begonnen, dort wurden mir sämtliche Grundlagen in der Praxis übermittelt. Als ich 2007 nach Wien gegangen bin, habe ich in einem internationalen FM-Unternehmen in der Hausverwaltung begonnen, durfte dort die Hausverwaltung in den CEE-Ländern aufbauen und habe dort auch das Facility Management in der Praxis als Objektverantwortliche kennengelernt. Peter Prischl hat mich 2010 in sein Unternehmen geholt und mich für Projekt Management begeistert. Ich begleitete CAFM-Systemimplementierungen in Bukarest und Wien, habe zahlreiche Projekte wie Ausschreibungen geleitet. Letztes Jahr wurde ich dann von einem Kunden abgeworben und bin seit Februar 2016 im Asset Management angelangt.

  • Denken Sie gerne an Ihre Zeit an der FH Kufstein Tirol zurück?

Die Zeit in Kufstein hat mich sehr geprägt. Das Leben als Studentin ist einfach großartig! Man erlebt – weg von zu Hause – zum ersten Mal Freiheit, Selbstverantwortung und hat noch viel Energie und Zeit, um sich selbst zu finden. Sobald man Familie hat, wird es beispielsweise schwieriger eine berufsbegleitende Ausbildung zu machen. Und trotzdem ist es möglich, als Mutter ganztags zu arbeiten und auch Karriere zu machen. Man darf sich dabei nur nicht selber im Weg stehen und benötigt Unterstützung vom Partner.

  • Haben Sie einen Tipp für unsere Studierenden was das Studium oder die Karriere angeht? Oder möchten Sie ihnen etwas mit auf den Weg geben?

Als Studentin lebt man von einer Prüfung zur anderen und kann sich nicht vorstellen, diese Inhalte im späteren Berufsleben zu brauchen. Die Ziele im Leben können da schon einmal auf der Strecke bleiben. Mein Tipp an die Studierenden von heute ist, soviel wie möglich von den Inhalten der Lehrveranstaltungen mitzunehmen, Kontakte zu pflegen und einfach offen für Neues zu sein. Networking betreiben und doch auch auf sein Image achten! Das Großartige im Leben kommt mit der Zeit schon auf einen zu. ;-)