Spannende Einblicke in sanierte Unternehmen
Um den Studierenden des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Unternehmensrestrukturierung & -sanierung möglichst unterschiedliche und praxisnahe Beispiele zu den Lehrinhalten an die Hand zu geben, ist eine Studienreise Teil des Curriculums. In diesem Jahr haben die Studierenden Unternehmen und Gesprächspartner in Salzburg, Regensburg und Nürnberg besucht, die in jüngerer Zeit Restrukturierungs- oder Sanierungsmaßnahmen eingeleitet oder sich mit diesen Themen intensiv beschäftigt haben.
Unternehmenskauf - Motive, Erwartungen sowie Integration
Die erste Adresse war die Hermann Tschabrun GmbH / Hopferwieser GmbH in Lamprechtshausen im Salzburgerland. Geschäftsführer Helmut Khüny zeigte, dass Wachstum auf gesättigten Märkten nur durch die Übernahme bestehender Unternehmen möglich ist. Tschabrun und Hopferwieser treten am Markt zwar nach wie vor getrennt auf. Allerdings werden wo immer möglich Synergien genutzt, unter anderem in den Bereichen Verwaltung, Einkauf und Logistik. Diesbezüglich werden die beiden Unternehmen so eng wie möglich aneinandergebunden.
Sanierungsabteilung Kreditinstitut
In der Stadt Salzburg besuchte die Studierendengruppe die Salzburger Sparkasse Bank AG. Als eines der größten eigenständigen Institute im österreichischen Sparkassensektor ist sie im Raum Salzburg mit einem Ausleihungsvolumen von mehr als 4 Mrd. Euro ein essentieller Finanzierungspartner für Privat- und Firmenkunden der Region. Themen dieses Besuchs waren die Bearbeitung von Problemkrediten, die Schnittstelle zwischen Markt und Marktfolge sowie die Rechtsfolge.
Change Management Prozess
Aufgrund von unzureichendem Projektcontrolling kam es bei der BMS Maschinenfabrik GmbH in Pfatter 2015 zu Liquiditätsengpässen im Unternehmen bedingt durch zwei Großaufträge. Thomas Lehmann übernahm das Unternehmen kurz davor als geschäftsführender Gesellschafter. Gemeinsam mit einem auf den Mittelstand spezialisierten Beratungsunternehmen konnte die BMS die Krisenursachen eruieren, analysieren und entsprechend entgegenwirken. Durch zahlreiche erfolgreiche Maßnahmen, teilweise gemeinsam mit der FH Kufstein Tirol über die letzten drei Jahre sukzessive umgesetzt, steht das Unternehmen heute wieder solide da, erwirtschaftet einen Umsatz von 20 Mio. € und beschäftigt 130 Mitarbeiter.
Restrukturierungsberatung
In Nürnberg besuchten die Studierenden die Rödl & Partner GbR, die an 111 Standorten in 50 Ländern 5.000 MitarbeiterInnen beschäftigt. Themen in Nürnberg waren die Restrukturierung aus der Sicht des Abschlussprüfers sowie eine Case Study zur Restrukturierung eines gesundheitswirtschaftlichen Unternehmens.
Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung
Die 2014 verhängten Sanktionen gegenüber Russland setzten der PHI Technik für Fenster und Türen GmbH im mittelfränkischen Markt Erlbach stark zu. Russland ist für das Unternehmen ein sehr wichtiger Absatzmarkt. Durch Unterstützung des Sachwalters RA Volker Böhm von der Kanzlei Schultze & Braun und des Beraters RA Sebastian Rudow von Wellensiek, gelang es, die Insolvenz in Eigenverwaltung mit einer Insolvenzquote von gut 20% erfolgreich abschließen. Nach der Eigenverwaltung ist die PHI wieder auf Erfolgskurs und konnte bereits für das Geschäftsjahr 2015 ein Umsatzwachstum von 12 % generieren.
Digitale Verfahrensbearbeitung in der Insolvenzverwaltung
Mit neun Standorten, neun Verwaltern, 15 Rechtsanwälten und rund 100 Mitarbeiter haben die Schwartz Insolvenzverwalter in Nürnberg bisher rund 6.500 Insolvenzverfahren abgeschlossen. Ein wohl essentielles Attribut der Nürnberger ist die Kanzleiorganisation. Alle Abteilungen und Prozesse sind in ihrem Workflow digital verbunden.