Digitalisierung in der Region – Beispiele und Chancen für Wirtschaft und Wissenschaft
So digital das Thema war, unter dem Motto „von Mensch zu Mensch“ haben sich rund 700 Gäste beim Kundentreffen der Kufgem in der Kufstein Arena an Ausstellerständen über das Thema der Gegenwart und der Zukunft informiert. Die Fachhochschule Kufstein Tirol war mit einem Demonstrations-Stand vertreten und hat mehrere Ausstellungsstücke präsentiert. Neben Interaktionen mit dem neusten Zugang, Roboter Nao, konnten die Besucherinnen und Besucher auch mit dem Icaros durch eine virtuelle Bergwelt fliegen oder in einer Virtual-Reality-Anwendung digitalisierte Museumsartefakte betrachten.
Beispiele und Werkzeuge für Unternehmen
Welche Chancen und Herausforderungen die Digitalisierung für die regionale Wirtschaft bedeutet, zeigte ein Vortrag der Fachhochschule Kufstein auf. Prof. (FH) Dr. Roman Stöger, Professor für strategisches Management und Berater des deutschen Bundeswirtschaftsministeriums in einer Expertenkommission sprach über das Management der Digitalisierung. Zunächst ging er auf drei bekannte Digitalisierungsgrößen ein: Facebook, als größter Medienkonzern ohne eigene Zeitschrift; Airbnb, als größter Anbieter im Hotelbusiness ohne eigenes Zimmer; Uber, als größtes Taxiunternehmen ohne Taxi. Branchen formieren sich neu, Unternehmensgrenzen lösen sich auf, Unternehmen überdenken Ihre Leistungen neu.
Einer empirischen Untersuchung unter Führungskräften aus dem deutschsprachigen Raum zufolge, ist die Digitalisierung für über 90 Prozent ein Topthema. Nur bei weniger als der Hälfte herrsche allerdings ein gemeinsames Verständnis darüber vor, so Prof. (FH) Stöger in seinem Vortrag. Weniger als ein Drittel sind mit der Umsetzung zufrieden. Wichtig sei vor allem eine Kultur der Veränderungsfähigkeit und auch Festlegung konkreter Ziele und Maßnahmen.
Digitalisierung in Forschung und Entwicklung
Der Rektor der Kufsteiner Fachhochschule, Prof. (FH) Dr. Mario Döller, präsentierte in seinem anschließenden Vortrag aktuelle Beispiele aus Forschung und Entwicklung. Er strich die Kompetenz der Region Kufstein im Bereich der Digitalisierung hervor und führe mehrere Projekte an. In Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Tirol hat das WEBTA Institut der FH ein innovatives digitales Abrechnungsmodul für Milchalmen erstellt, und gemeinsam mit der Universität Passau und der Forschungsgesellschaft Salzburg Research arbeitet die Fachhochschule an der Digitalisierung der Festung Kufstein und der Veste Oberhaus bei Passau, um die Artefakte und das museale Erlebnis zu vernetzen und attraktiver zu gestalten.
Im Anschluss stellte der Rektor die i.ku – Innovationsplattform Kufstein vor, deren Ziel die Förderung der regionalen Zusammenarbeit von etablierter Wirtschaft, potentiellen Gründern und Start-ups sowie Wissenschaft und Bildung ist.