Studierende im Einsatz für die Innsbrucker Kommunalbetriebe zu mehr Klimaneutralität
Im Wintersemester 22/23 ist der Studiengang Energie- & Nachhaltigkeitsmanagement (fünftes Semester) der FH Kufstein Tirol von den Innsbrucker Kommunalbetrieben AG (IKB) beauftragt worden, im Rahmen eines Praxisprojektes ausgewählte Aspekte ihrer zukünftigen Nachhaltigkeitsstrategie zu definieren und näher zu untersuchen.
Im Speziellen soll der Begriff „Klimaneutralität“ erarbeitet, die rechtlichen Entwicklungen im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung aufgezeigt und ein Vorschlag zur Kommunikation der Scopes gemäß des Green House Gas Protocols zu ausgewählten Geschäftsbereichen der IKB ausgearbeitet werden. Langfristig soll somit einerseits der Weg der IKB hinsichtlich der Dekarbonisierung, als auch eine zielgerichtete Kommunikation der komplexen Themen an die Öffentlichkeit ermöglicht werden.
„Für die Studierenden ist dieses anspruchsvolle Praxisprojekt eine besondere Möglichkeit sich mit Fragestellungen auseinanderzusetzten, welche sie auch nach Abschluss des Studiums als Energie- und Nachhaltigkeitsmanager:innen in Unternehmen bearbeiten werden“, fasst Dr. Miriam Lettner den Anspruch an die Studierendengruppe zusammen. Sie ist Projektcoach und lehrt Nachhaltigkeitsmanagement an der FH Kufstein Tirol.
Von der Theorie in die Praxis
Im ersten Arbeitspaket wurde von den Studierenden eine systematische Recherche und Analyse der Begriffe rund um die Themen Klimaneutralität und Dekarbonisierung durchgeführt. Darauf aufbauen wurden rechtliche Normen und Standards, wie der kürzlich in Kraft getreten Corporate Sustainability Reporting Directive, bearbeitet. Diese Richtlinie wird unter anderem in Zukunft wesentlich mehr Unternehmen verpflichten einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Die IKB veröffentlicht bereits seit 2011 Nachhaltigkeitsberichte und strebt dabei auch eine aktive Kommunikation dieser Themenfelder an. Die Ergebnisse des ersten Arbeitspakets können demnach direkt für die angemessene Kommunikation innerhalb des Nachhaltigkeitsmanagements der IKB verwendet werden.
Praktische Umsetzung von Kommunikationsmöglichkeiten
Die Emissionen von Treibhausgasen werden in Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten (CO2e) gemessen, das heißt sie werden in Bezug auf das Erwärmungspotenzial von Kohlendioxid angegeben. Diese Methode ist wichtig, um die Auswirkungen der Emissionen von verschiedenen Treibhausgasen vergleichbar zu machen. Um die gesamten Emissionen eines Unternehmens aufzuzeigen, werden diese in verschiedene Scopes (1-3) unterteilt. Dies hilft dabei, die Verantwortung für die Emissionen zu klären und die Emissionsleistung einer Organisation transparent darzustellen.
Spätestens hier wurde ersichtlich wie schwierig es sein kann komplexe Sachverhalte vereinfacht darzustellen und zu kommunizieren. Gemeinsam mit der Auftraggeberin wurden drei Beispiele aus der Praxis für die IKB erarbeitetet: Restmüll, Biomüll und Tankstelle. Für alle drei Bereiche wurden die entstehenden Emissionen den jeweiligen Scopes zugeordnet und grafisch dargestellt.
Am 13.2.2023 fand an der FH Kufstein Tirol die Abschlusspräsentation des Praxisprojekts statt. Mag. Sophia Neuner und Constanze Kaufmann, MSc von den Innsbrucker Kommunalbetrieben diskutierten gemeinsam mit den Studierenden die Ergebnisse aus dem Projekt.
„Die Erkenntnisse der Studierenden aus dem Praxisprojekt sind für uns ein wichtiger Input für die nachhaltige Entwicklung hin zu einem klimaneutralen Unternehmen“, bestätigt Mag. Sophia Neuner von der IKB die qualitätsvolle Arbeit der Studierenden.