Klassisch-verstaubt oder modern-innovativ: Wie sehen Kulturangebote im Salzburg der Gegenwart aus?
von den Studentinnen Andrea Fischer und Theresa Riegler
Salzburg stellt sich seit geraumer Zeit den Veränderungen in Kunst und Kultur. Wie steht die Politik, Künstler, Bevölkerung von jung bis alt zu diesen Veränderungen in Angeboten und Nachfrage? Mit diesen Fragen beschäftigten wir uns bei unserem ersten Termin im Kulturamt der Stadt Salzburg mit Frau Mag. Gordon-Tröger (Abteilungsleiterin) und Frau Mag. Köstler-Schruf (zeitgenössische Kultur und Kulturentwicklung). Mit großem Elan und vielen Details erklärten sie uns, wofür die Kulturpolitik der Stadt Salzburg einsteht. Nicht nur der „klassische“ Blick auf Salzburg – Mozart, Salzburger Festspiele und Sound of Music – steht im Fokus, sondern auch eine Plattform für junge Kulturinitiativen soll sich etablieren und ein fester Bestandteil Salzburgs werden. Um dieses Ziel zu erreichen wurde bereits 2001 ein Kulturleitbild in einem partizipativen Prozess erarbeitet.
Aktionsraum Museum im Rupertinum
Pünktlich zur Mittagszeit empfing uns Frau Berger von der Abteilung Kulturvermittlung des Salzburger Kulturamts, im Rupertinum, einem der beiden Häuser des Museums der Moderne, zur Ausstellung „Aktionsraum Museum“.
In vier verschiedenen Räumen stellten Künstler ihre Arbeiten aus, die sie in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen der Stadt hergestellt hatten. Frau Berger erläuterte uns die Entstehungsprozesse und die Hintergrundgeschichte der Projekte. Durch die ganze Ausstellung zog sich ein roter Faden, welcher die Geschichte, mögliche zukünftigen Entwicklungen und der aktuellen gesellschaftlichen Situation in der Stadt Salzburg wiederspiegelt.
ARGEkultur: regional und vernetzt
Der künstlerische Geschäftsführer Markus Grüner-Musil nahm sich am Nachmittag Zeit, um uns einen interessanten Einblick hinter die Kulissen des größten politisch unabhängigen Kunst- und Kulturzentrum Westösterreich ARGEkultur zu geben. Mit rund 1,5 Mio. Euro Jahresumsatz sieht sich die ARGEkultur nicht nur als Veranstaltungszentrum, sondern als Produktionsstätte für zeitgenössische Kultur. Wichtig sei der gemeinsame künstlerische Entstehungsprozess mit den Künstlern, so Grüner-Musil. Zum Ende unseres Termins hatten wir noch die Chance, das Haus abseits der Bühne kennenzulernen, durften einen kurzen Blick in die Proberäume und in die Räumlichkeiten der im Hause ansässigen Initiativen wagen.
Den Abschluss bildete das zum Nachdenken anregende Theaterstück „Die Agonie und die Ekstase des Steve Jobs“ von Mike Daisey (Regie: Markus Steinwender, österreichische Erstaufführung).
„Es gibt nichts Wertvolleres, als direkte Kontakte und Einblicke, um die doch sehr komplexe Welt von Kulturpolitik und Kulturangeboten zu verstehen“, so Prof. (FH) Dr. Verena Teissl, die die Exkursion leitete. Das Programm wurde gemeinsam mit den Studierenden unter tatkräftiger Mitwirkung von Kommilitonin Sylvia Asen umgesetzt und aufbereitet.