FH-Rektor Mario Döller mit Djones Lettnin und Sibylle Moser
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Embedded Systems und Embodied Cognition

17.07.2018 | General
Im Rahmen von zwei Antrittsvorlesungen und der Ernennung zum Prof. (FH) präsentierten Djones Lettnin und Sibylle Moser zwei interessante Vorträge zu Datenverarbeitung und Medienwissenschaft.

Die FH Kufstein Tirol hat es sich zur Tradition gemacht, den FH-ProfessorInnentitel im Rahmen von Antrittsvorlesungen zu verleihen. Im Juli stellten Prof. (FH) Dr. Djones Lettnin, Professor für Smart Systems, und Prof. (FH) Dr. Sibylle Moser, Professorin für Medienwissenschaft & Kulturmanagement, ihre Arbeiten im Bereich eingebetteter Systeme beziehungsweise multisensorischer Wahrnehmung vor.

Autonomes Fahren und FPGAs in der Zukunft

Unter dem Titel „Eingebettete Systeme für Industrie 4.0“ zeigte Djones Lettnin, wie die unsichtbaren Helfer in vielen komplexen technischen Systemen agieren – zum Beispiel in Fahrzeugen. Um Kosten einzusparen und flexibler zu sein, was Erweiterungen und Fehlerkorrekturen angeht, wurden eingebettete Systeme in den letzten 20 Jahren von Analog- auf Digitaltechnik umgestellt.

Diese Transformation spielt in der Digitalisierung und der sogenannten Industrie 4.0 eine stetig wachsende Rolle. Lettnin zeigte beispielhaft die Anwendung und den Aufbau von Field Programmable Gate Arrays (FPGAs), also integrierten Schaltkreisen mit logischer Schaltung. Er unterschied Systems on a Chip (SoC) und Platinen. Mit einem Blick in die Zukunft stellte er die Anwendung in autonomen Fahrzeugen, dem Straßenverkehr und der Implantation in den menschlichen Körper dar und zeigte, wie seine Studierenden bereits heute an der Programmierung selbstfahrender Fahrzeuge arbeiten.

Interdisziplinärer Vortrag über interdisziplinäre Popmusik

Sibylle Moser präsentierte mit ihrem Vortrag „Multisensorisches Verstehen. Ein Schlüssel zur Entwicklung zeitgemäßer Kulturangebote.“ ein Hot Topic der aktuellen Forschung in den Kognitions- und Medienwissenschaften. Wahrnehmung sei intermodal, interaktiv und emotional gefärbt, so die These der Embodied Cognition. Sie weise also genau jene Eigenschaften auf, die im Kontext der Medienkonvergenz für die digitale Kommunikation virulent geworden seien.

Moser markierte Schnittstellen zur interdisziplinären Publikumsforschung. Am Beispiel von Auftritten und Videos der Sängerin Björk zeigte sie die angewandte Kulturvermittlung und die Beziehung zwischen Text und Bild im Bereich der Populärmusik. Sie zeigte damit selbst interdisziplinär, dass multisensorische Angebote intensive Kulturerlebnisse ermöglichen und sprachliche Botschaften intuitiv verständlich machen.

FH-Rektor verleiht Titel Prof. (FH)

Im Anschluss an die beiden Vorträge überreichte FH-Rektor Prof. (FH) PD Dr. Mario Döller Lettnin und Moser ihre Urkunden und verlieh ihnen damit den Titel Prof. (FH). „Die beiden Antrittsvorlesungen zeigen, was wir an unserer Fachhochschule für ein breites Spektrum in Forschung und Lehre anbieten, das von modernster Technik bis hin zu populärer Kulturrezeption reicht“, zeigt sich Döller erfreut.