Dipl.-Verw. (FH) Laura-Isabell Hüttmann, MA

Absolventin, Leitung Veranstaltungsmanagement, Vermietung und Publikumsdienst, Salzburger Festspiele

Ich bin froh damals den Mut gehabt zu haben, mich beruflich noch mal in eine ganz neue Richtung zu orientieren.

Mein Werdegang: Von der Polizeikommissarin zur Veranstaltungsmanagerin

Ich habe an der FH Kufstein Tirol von 2015-2017 berufsbegleitend meinen Master in Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement gemacht. Zuvor war ich 11 Jahre bei der Polizei Niedersachsen (Deutschland) als Kommissarin tätig, wo ich zu Beginn meiner Laufbahn ein Diplom-Studium an der Polizei-Fachhochschule absolviert habe.

Entscheidung für den Lebenstraum

Da ich schon immer gerne in Österreich leben wollte, weil ich begeisterte Skiläuferin bin und es liebe in den Bergen zu sein, habe ich zunächst versucht eine Anstellung bei der Polizei in Österreich zu bekommen. Leider werden in Österreich bei der Polizei allerdings nur österreichische Staatsbürger eingestellt, daher stand ich mit 30 Jahren vor der Entscheidung, mich entweder beruflich noch mal komplett neu zu orientieren oder meinen Traum in Österreich leben und arbeiten zu können aufzugeben.
Da Aufgeben für mich keine Option war, habe ich mich auf die Suche nach einer passenden Universität/Fachhochschule gemacht. Dabei konnte mich die FH Kufstein Tirol in mehreren Bereichen überzeugen – kleine Studiengruppen, moderne Ausstattung, die gute geografische Lage und die Möglichkeit berufsbegleitend zu studieren, da es für mich wichtig war, mich während des Studiums selbst finanzieren zu können.
Der Studiengang Sport-, Kultur- & Veranstaltungsmanagement hat mich sofort begeistert, auch wenn es für mich ein ganz neues Themenfeld war. Im Laufe des Studiums wurde ich durch die interessanten praxisnahen Vorträge und dem Praxisprojekt davon überzeugt, dass ich anschließend in genau diesem Bereich arbeiten wollte. Dennoch hatte ich Zweifel, ob ich nach Abschluss des Studiums überhaupt eine gute Chance auf dem Arbeitsmarkt hatte, da mir die Arbeitserfahrung in dem Bereich gänzlich fehlte und es für mich aufgrund meines Alters außer Frage stand, über eine Reihe von Praktika in die neue Berufswelt einzusteigen.

Mut wird belohnt

Viel schneller als erwartet konnte ich aber direkt nach Abschluss des Studiums eine Stelle als Eventmanagerin ergattern. Ich war bei einer von Red Bull beauftragten Sicherheitsfirma als Veranstaltungsmanagerin für die Umsetzung der Sicherheitskonzepte im Fußballstadion von RB Salzburg zuständig und habe bei den dortigen Bundesliga- und UEFA Europa-League-Spielen die bis zu 1200 Sicherheitsdienstmitarbeiter disponiert, eingeteilt und während des Spiels koordiniert. Dabei hat mir natürlich sowohl das erlernte Verständnis für den Sport- und Eventbereich, als auch meine polizeiliche Erfahrung geholfen, die Aufgabe adäquat umsetzten zu können.
Nach etwa einem Jahr habe ich dann zu den Salzburger Festspielen in den Veranstaltungsbereich gewechselt. Inzwischen bin ich dort als Abteilungsleiterin für Veranstaltungsmanagement, Vermietung und Publikumsdienst tätig. Die Aufgabenbereiche sind sehr vielseitig, spannend und geben mir die Möglichkeit Prozesse und Strukturen sinnvoll zu verbessern und mein Wissen anzuwenden und auszubauen. Außerdem ist es toll, bei so einem traditionsreichen und bedeutenden Musikfestival mitzuarbeiten.
Ich bin froh, damals den Mut gehabt zu haben, mich beruflich noch mal in eine ganz neue Richtung zu orientieren. Im Nachhinein würde ich sogar sagen, dass es manchmal kein Nachteil ist, wenn man nicht den ganz klassischen Lebenslauf vorzuweisen hat – nicht nur, weil so bereits bei der Bewerbung der Lebenslauf ins Auge sticht, sondern weil man auch eine Reihe von Qualitäten und Erfahrungen mitbringt, die nicht jeder hat.
Ich bin glücklich damit, mich damals für die FH Kufstein Tirol entschieden zu haben, da ich mich gut und vielseitig auf meine neuen Aufgaben vorbereitet gefühlt habe – und alles andere lernt man dann eh in der Praxis.