Bild der Studentin Yvonne Kloiber (Internationale Wirtschaft & Management, Jahrgang 2013) mit StudienkollegInnen aus Ecuador
Bild der Studentin Yvonne Kloiber (Internationale Wirtschaft & Management, Jahrgang 2013) mit StudienkollegInnen aus Ecuador

Studieren in Ecuador - Ama La Vida

06.04.2016 | Internationales
Im Juli 2015 begann für Yvonne Kloiber (Internationale Wirtschaft & Management, Jahrgang 2013) das Abenteuer Ecuador. Nachfolgend ein Bericht der Studentin über ihr Auslandsemester.

Während die meisten, wenn es um Ecuador geht zuerst an ein kleines Entwicklungsland, das Bananen und Schokolade produziert denken, ist das Land in Wirklichkeit weit mehr. Von Bergen über Dschungel und Küste gibt es hier alles und jeder kommt auf seine Kosten.

Durch die Partnerschaft der FH Kufstein Tirol und Ecuador wurde ich von meiner Freundin Priscila, die Ihr Auslandsjahr in Österreich verbracht hat schon in Quito erwartet. Daher war der Start hier für mich, abgesehen von den knapp 3000m Höhe auf denen die Stadt liegt, sehr einfach.
Während meines Auslandsjahrs studiere ich an der Pontificia Universidad Católica del Ecuador in Quito. Den Studiengang Internationale Wirtschaft & Management gibt es hier nicht, was aber als Austauschstudentin kein Problem ist da man alle Kurse der Universität wählen darf. Deshalb besuche ich drei verschiedene Fakultäten. Da es hier kein Internationales Programm wie in Kufstein gibt und alle Kurse auf Spanisch stattfinden wurde ich komplett in das Leben und den Unialltag in Ecuador integriert. Die Leute hier sind sehr offen und hilfsbereit, deshalb war es sehr einfach Anschluss und neue Freunde zu finden. Die große Gastfreundlichkeit der Menschen zeigt sich auch darin, dass man häufig zu anderen eingeladen wird und einen Abend gemeinsam mit Gesprächen und Kartenspielen verbringt. Die Kurse der Uni sind für mich sehr interessant, da ich viel über die südamerikanische Sichtweise der Wirtschaft und den anderen Ländern lerne.
Im Gegensatz zu dem was viele denken ist Ecuador zumindest in den größeren Städten sehr gut entwickelt und teilweise beinahe auf europäischem Standard. Auf der anderen Seite, in den ländlichen Gegenden und in den südlichen Teilen Quitos kann man leider die Armut des Landes sehr deutlich sehen und es wird einem ganz schön flau wenn man sich der weit geöffneten Schere zwischen arm und reich bewusst wird.
Neben der Natur und den Traditionen (z.B. Pferderennen: Cacería del Zorro in Ibarra) habe ich mich hier vor allem in die regionale Küche verliebt. Während der Durchschnittsösterreicher abends gerne mal Brotzeit hält gibt es hier fast zu jeder Mahlzeit Reis und einheimische Suppen. Abgesehen davon findet sich eine riesige Variation von tropischen Früchten wie zum Beispiel Granadillas und spezielle Sorten von Mangos.
Neben meinem Studium, das hier teilweise aufgrund von monatlichen Zwischenprüfungen ganz schön zeitintensiv ist, versuche ich mit meinen Freunden so viel wie möglich zu reisen. Quito ist durch das große Fernbusterminal und dem Flughafen ein super Ausgangspunkt. Die Küste, die wunderschöne Strände hat, ist per Bus in ca. 8 Stunden zu erreichen und hat wirklich fast immer angenehmes Sommerwetter. Wenn es einem in der Regenzeit in Quito daher einmal zu grau wird setzt man sich in den nächsten Bus und fährt für umgerechnet 20€ über das Wochenende mal kurz an den Strand. Besonderes Highlight sind für mich immer die traumhaften Sonnenuntergänge und die Ausflüge in die ecuadorianischen Tropen. Unsere letzte Station Mindo bietet von Canyoning über Tubing und wunderschönen Wanderrouten einfach alles. Quito liegt umringt von Vulkanen im Gebiet der Sierra nur 20km vom Äquator entfernt. So hatte ich die Möglichkeit das „Mitad del Mundo“ -die „Mitte der Welt“ zu besuchen und anschließend zur Lagune von Quilotoa zu fahren. Quilotoa ist wirklich einer der schönsten Orte die ich in meinem Leben besucht habe und sieht auf Fotos fast gemalt aus.
Abschließend bleibt nur zu sagen Ecuador ist definitiv eine Reise wert und kein klassisches europäisches Urlaubsziel. Hier sagt man so schön „All you need is Ecuador!“.