Im Interview mit Paul Scott - Incoming Student

17.10.2016 | Internationales
Paul Scott berichtet über seine Erfahrungen während des Auslandssemesters an der FH Kufstein Tirol.

Was studierst du an der University of Pennsylvania und welche Unterschiede gibt es zu deinem Studium zu Hause?
Ich studiere „Criminal Justice“ am York College Pennsylvania. Der größte Unterschied zwischen dem Studium in Kufstein und dem Studium bei mir zu Hause ist die Zusammensetzung der Abschlussnote. In Kufstein setzt sich dies aus Anwesenheit, Seminararbeiten und Abschlussarbeit oder Test zusammen. An meiner Universität zu Hause ist die Anwesenheit nur ein geringer Teil der Note, außerdem gibt es 3-4 Tests während des Jahres sowie kleinere Zwischentests. Das war für mich eine enorme Umstellung.

Gibt es bezüglich Mentalität oder Lebensstil gravierende Unterschiede zwischen Österreich und den USA?
Ja hier gibt es ebenfalls große Unterschiede, vor allem was die Öffnungszeiten der Geschäfte angeht, die meisten haben von 8:00 – 18:30 Uhr geöffnet, es gibt ein paar die später zusperren, das ist dann aber spätestens um 20:00 Uhr, so etwas war ich gar nicht gewohnt. In den USA ist die „City that never sleeps“ Mentalität etwas das sich über das ganze Land zieht. Wann immer du etwas brauchst, du findest immer irgendein Geschäft das geöffnet hat. Ganz besonders wenn man Essen braucht, bei Wallmart beispielsweise gibt es alles zu kaufen was man irgendwie benötigen könnte und der Laden hat so gut wie immer offen.

Was hat dir hier am Studium und natürlich an Kufstein selbst am besten gefallen?
Vor allem war das die Vielzahl an Aktivitäten die den internationalen Studierenden in Kufstein zur Verfügung steht. Es gab so viele Dinge die man machen konnte, die von der FH zusammengestellt wurden, egal ob das private Aktivitäten waren oder Lehrveranstaltungen an der FH selbst, die Auswahl war riesig. Besonders toll war jedoch der größte Unterschied zu Pennsylvania – die Berge, ich liebe es Mountainbiken zu gehen, das konnte ich hier so richtig gut ausnutzen.

Gab es auch negative Erlebnisse hier während deines Auslandssemesters?
Das waren definitiv die österreichischen Öffnungszeiten, daran konnte ich mich nicht gewöhnen. An der FH war für mich sehr verwunderlich, dass die gleiche Vorlesung jede Woche in einem anderen Raum stattfand. Man musste immer suchen und schauen in welchem Raum die Lehrveranstaltung in dieser Woche stattfindet, das war sehr mühsam. An der University of Pennsylvania ist das anders, die Hörsäle bleiben das ganze Semester über bei der jeweiligen Lehrveranstaltung gleich.

Gibt es etwas das du abschließend noch sagen möchtest?
Ich war total überrascht wie nett und freundlich jeder in Österreich war. Zu Hause hatte man mir gesagt die Deutschen seien egoistisch und nicht daran interessiert neue Leute kennenzulernen, daher dachte ich die Österreicher werden ähnlich sein, aber weit gefehlt. In Kufstein hat immer jeder freundlich gegrüßt, auch wenn sie dich nicht kannten. Die FH und unsere BetreuerInnen vor Ort waren extrem bemüht uns das Gefühl zu geben willkommen zu sein und uns wie zu Hause zu fühlen. Egal welches Problem wir hatten – es hatte immer jemand ein offenes Ohr für uns und hat uns mit unseren Problemen geholfen.