ERP-Studienreise in die Niederlande – den schlanken Unternehmen auf der Spur
Ausgangspunkt der Reise war Den Haag, der Hauptsitz von einer großen Zahl an national und international tätiger Unternehmen. Bei einem Besuch von Europol, konnten die Studierenden Einblick in die Zusammenarbeit nationaler Behörden bei der Bekämpfung länderübergreifender Kriminalität, wie beispielsweise Cyber-Kriminalität, gewinnen. Der Besuch bei der österreichischen Botschafterin Frau Dr. Gürer, die einen sehr guten Einblick in die Besonderheiten Hollands, wie deren hohe Effizienz und Innovationsfreudigkeit, rundete den Aufenthalt in Den Haag ab. In Rotterdam, dem größten Hafen Europas, standen logistische Themen im Vordergrund. Rob Mittelmeijer, Freight Commercial Manager von Stena Line, berichtete über Herausforderungen im Seehandel und seine Vorbereitungen für den Brexit. Besonders erwähnte er dabei ihre Anstrengungen im Bereich Sustainability wie die jährliche Reduktion des Treibstoffverbrauchs um 2,5% sowie der verstärkte Einsatz von Elektromobilität.
Effiziente Produktion durch Lean Management
In den folgenden Tagen besuchten die Studierenden mehrere internationale Unternehmen in ganz Holland mit den Ziel, Lean Assessments in der Produktion durchzuführen. Bei Lead Assessment wird der Produktionsprozess einer Firma untersucht und bewertet. Dabei werden alle relevanten Vorgänge im Unternahmen analysiert, wie beispielsweise der Einkauf, Fertigung, Versand und sonstige Supportfunktionen. Dabei wird versucht eine möglichst effektive, schlanke (lean) Produktionskette zu gewährleisten. Den Anfang machte Mitsubishi Elevator in Veenendaal. Gemeinsam mit Prof. Jannes Slomp und seinem Team von der Hochschule Arnheim, führten die Studierenden eine Bewertung des aktuellen Produktionsprozesses durch, erarbeiteten Lösungsideen und präsentierten diese anschließend dem Management von Mitsubishi Elevator. Dabei fand beispielsweise der Vorschlag, die Mitarbeiter mit aktuellen Daten über die Produktionsergebnisse zu versorgen, große Zustimmung. Mit Hitachi Machinery, der weltweiten Nummer drei im Bereich Baumaschinen, stand ein weiteres japanisches Unternehmen und sein Produktionssystem auf dem Prüfstand. Den Abschluss der Reihe an Lean Assessments bildete der Besuch bei der Fa. SEW Eurodrive, dem Weltmarktführer im Bereich Antriebstechnik, in deren holländischen Werk. Gemeinsam mit Prof. Jacques Reijners von der Universität Nyenrode sahen die Studierenden den beeindruckenden Wandel einer Massenproduktion hin zu einer kundenspezifischen Einzelfertigung mit über 40 Millionen Produktvarianten.
Bei einem gemeinsamen Abendessen im Hafen von Amsterdam tauschten sich die Studierenden über die gewonnenen Erlebnisse und Erfahrungen aus. „Die Zeit ging viel zu schnell vorbei, trotzdem blicken wir auf eine spannende Woche zurück, die uns auch in unser täglichen Arbeit neue Sichtweisen eröffnet hat“, fasst die ERP-Studierendengruppe die Studienreise zusammen.