Mag. (FH) Dominik Auer
Absolvent, OMV Finanz
- Sie haben 2002 begonnen Internationale Wirtschaft an der FH Kufstein Tirol zu studieren – was war für Sie damals ausschlaggebend um dieses Studium zu wählen?
Die internationale Ausrichtung, Vorlesungen in englischer Sprache sowie die starke Praxisorientierung hatten einen besonderen Reiz für mich. Der Umstand, dass im Vergleich zu anderen Unis in relativ kleinen Gruppen gearbeitet wird, hat mich dann überzeugt. Meldungen über Prüfungen in der Wiener Stadthalle bei vergleichbaren Studiengängen zu dieser Zeit haben mich eher abgeschreckt und in Richtung des FH-Modells blicken lassen.
- Wissen Sie noch wie Ihre damalige Berufsvorstellung ausgesehen hat? Weicht diese stark von ihrem heutigen Beruf ab?
Ich hatte damals noch keinen sehr konkreten Berufswunsch sondern wollte mir viele Möglichkeiten offen halten. Gleichzeitig wusste ich aber schon, dass es in Richtung Finanzwesen und eines internationalen Tätigkeitsbereichs gehen soll. Die Spezialisierung „Finanzierung und Controlling“ passte da sehr gut: Man musste sich nicht auf eine Branche festlegen, sondern hatte nach dem Abschluss ein breites Spektrum an Bereichen bei der Jobwahl zur Verfügung. Insgesamt würde ich sagen, entspricht der derzeitig ausgeübte Beruf meinen damaligen vagen Vorstellungen.
- Seit Ihrem Abschluss haben Sie einen tollen beruflichen Karriereweg eingeschlagen – wie kam es dazu und würden Sie uns diesen ein wenig näher beschreiben?
Eigentlich wollte ich mit ein paar Studienkollegen eine Abenteuerreise nach Indien machen. Doch dann bekam ich ein Jobangebot von der OMV als Financial Controller in der Zentrale in Wien, das ich nicht ablehnen konnte: spannend, herausfordernd und die Chance in einen der vielen internationalen Standorte zu wechseln. Statt in überfüllten indischen Zügen fand ich mich 2006 also in einem zwei-Mann-Büro in Wien wieder. Seitdem habe ich mehrere Stationen in der OMV Finanz durchlaufen: Nach circa drei Jahren Wien, vier Jahre Tunis, drei Jahre Dubai als stellvertretende Geschäftsführung des lokalen Büros und schließlich Wellington, Neuseeland, wo ich seit einem knappen Jahr mit meiner mexikanischen Frau, welche mich in all den Stationen begleitete, und unseren mittlerweile zwei Kindern lebe.
- Denken Sie gerne an Ihre Zeit an der FH Kufstein Tirol zurück?
Ja, ich denke noch sehr gerne an die Studienzeit in Kufstein, mein Auslandssemester in Mexiko, wo ich meine Frau kennenlernte, und die Praktika in München und Singapur zurück. Neben den Herausforderungen im Studienalltag sind mir vor allem noch die vielen Aktivitäten unter Studierenden lebhaft in Erinnerung. Ich habe Freunde fürs Leben gefunden, die ich beim Heimaturlaub zu treffen versuche. Auch der sehr gute und persönliche Kontakt zu den Lehrenden bleibt positiv in Erinnerung und ist sicherlich den kleinen Gruppen an der FH zu verdanken. Es war irrsinnig schade, dass ich nicht zum zehnjährigen Alumnitreffen reisen konnte. Das ist dann der Nachteil wenn man am anderen Ende der Welt sitzt.
- Haben Sie einen Tipp für unsere Studierenden was das Studium oder die Karriere angeht? Oder möchten Sie ihnen etwas mit auf den Weg geben?
Da fällt mir spontan ein Zitat von Carl Hilty ein: „Die Bildung kommt nicht vom Lesen, sondern vom Nachdenken über das Gelesene.“ Ein gut abgeschlossenes Studium bietet ohne Zweifel eine sehr gute Grundlage für die Jobsuche und den Einstieg in die Arbeitswelt. Was dann aber immer mehr in den Vordergrund rückt, ist die Fähigkeit gewisse Dinge zu hinterfragen und eine Neugierde für frische Ideen zu entwickeln. Es gibt nie nur eine gültige Antwort auf ein Problem (Studierende von Brent Kigner werden dies nur zu gut wissen: „It always depends…“). Man muss aber auch Spaß haben können, die Feste feiern wie sie fallen, den eigenen Interessen nachgehen, neue Hobbys finden, Kulturen kennenlernen und einfach Freude an den vielen Facetten des Lebens haben. Da bietet sich Kufstein herrlich an.