Gemeinsam mit den Stadtwerken Wörgl entwickelten Studierende der FH Kufstein Tirol ein innovatives Energiekonzept für ein Gewerbegebiet. Hier im Bild zu sehen ist die Energiezentrale der Fernwärme Wörgl.
Fotograf Mallaun, Stadtwerke Wörgl GmbH
Gemeinsam mit den Stadtwerken Wörgl entwickelten Studierende der FH Kufstein Tirol ein innovatives Energiekonzept für ein Gewerbegebiet. Hier im Bild zu sehen ist die Energiezentrale der Fernwärme Wörgl.

Anergie-Netz: FH Kufstein Tirol und Stadtwerke Wörgl entwickeln gemeinsam innovatives Energiekonzept

07.05.2024 | Praxisprojekte
In einem Praxisprojekt konnten 13 Studierende des Studiengangs Energie- & Nachhaltigkeitsmanagement an der FH Kufstein Tirol ihre im Studium erlernten Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Gemeinsam mit den Stadtwerken Wörgl entwickelten die Studierenden ein innovatives Energiekonzept für ein Gewerbegebiet. Die Stadtgemeinde Wörgl gilt in der Region bereits seit längerem als Vorreiter in Sachen Energiewende. Bereits 2006 machte man mit der Implementierung der ersten Wärmecontracting-Anlage von sich reden. Seit 2014 wird Wörgl mit umweltfreundlicher Fernwärme beliefert.

„Die Stadtwerke Wörgl leisten mit ihrem Engagement in umweltfreundliche Energieprojekte einen wichtigen Beitrag für die Energie- und Wärmewende in der Region“ erklärte Gerald Pirchmoser, Bereichsleiter wörglWÄRME & Innovationen. Eines dieser Projekte ist die Errichtung des Anergienetz Wörgl West, für das die Stadtwerke in der Startphase Unterstützung von Studierenden der FH Kufstein Tirol beauftragt hat.

Anergienetze werden auch als kalte Nahwärmenetze bezeichnet. Die Funktionsweise ist ähnlich einer Nah- oder Fernwärmeleitung, nur dass es sich bei Anergienetzen um niedrigere Temperaturen, nicht weit entfernt von der Umgebungstemperatur, handelt. Die Wärme- bzw. Kälteerzeuger sind in diesem Fall dezentral, also jeweils bei den Abnehmern verortet.

Von der Theorie in die Umsetzung

„Um ein derartig umfangreiches Projekt angehen zu können, benötigt es gute Vorbereitung und eine klar strukturierte Vorgehensweise“ schilderte Mario Laihartinger aus dem Projektteam der Kufsteiner Fachhochschule die Herangehensweise der Studierenden. „Es galt, das Gebiet genau zu erkunden, die Heiz- und Kühllasten der bestehenden Gebäude mithilfe einer Energiesimulation zu analysieren, Grund- und Flusswasser als Wärme- und Kältequellen zu untersuchen sowie am Ende die Wirtschaftlichkeit eines solchen Projekts zu prüfen.“ Die Projektgruppe hat fast 30 Gebäude des Gewerbegebiets simuliert und die Ableitungen aus den Ergebnissen in einem detaillierten Bericht mit einer klaren Handlungsempfehlung an die Stadtwerke übergeben.

„Das gemeinsame Praxisprojekt mit der FH Kufstein Tirol war eine gut funktionierende Symbiose aus Praxis kombiniert mit der Einbindung wissenschaftlicher Aspekte, die neue Ansätze zur erfolgreichen Lösungsfindung hervorgebracht hat“ zeigte sich Pirchmoser begeistert von der Zusammenarbeit mit den Studierenden.

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